November 2021


Zuchterfahrungen mit Thüringer Schwalben, Schnippen und Flügeltauben

M. Beck

Die Versammlung fand am 12.11.2021 statt.

 

Monatsversammlung Nürnberger Taubenclub 12.November 2021

Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Bericht des Vorsitzenden
3. Vortrag Thüringer Farbentauben
4. Verschiedenes


1. Begrüßung
Vorsitzender Ewald Schroft begrüßte die anwesenden Mitglieder. Besonders begrüßte er den Ehrenvorsitzenden Karlheinz Sollfrank und das Ehrenmitglied Konrad Prechtl.

2. Bericht des Vorsitzenden
Karlheinz Sollfrank feierte am 27.Oktober seinen 85. Geburtstag. Vom Taubenclub bekam er einen vielseitig gestalteten Geschenkkorb überreicht. Neben einer deftigen Brotzeit beinhaltete dieser auch Verzehrgutscheine für den „Hennahuf“ und Taxigutscheine für die Fahrt dorthin.
Ewald Schroft sprach auch das Thema Schausaison an. Es wurde daraufhin diskutiert, was die Schausaison wohl noch für Corona-Überraschungen mit sich bringen wird. Es sieht wohl nach den augenblicklichen Entwicklungen nicht gut für uns aus.

3. Vortrag von Marcel Beck über Thüringer Farbentauben
Marcel Beck, ein bekannter Züchter von Altenburger Trommeltauben, befasst sich seit einigen Jahren mit den Tauben aus seiner Heimat, den Thüringer Farbentauben. Er züchtet sie, wie er sagt, vor allem zu Studienzwecken. Im Moment Thüringer Schwalben, Thüringer Schnippen und Thüringer Flügeltauben.
Er stellte zunächst die Palette der 14 verschiedenen Rassen dieser Gruppe vor. Er sind dies Thüringer Brüster, Thüringer Einfarbige, Thüringer Flügeltauben, Thüringer Goldkäfertauben, Thüringer Mäusertauben, Thüringer Mönchtauben, Thüringer Mondtauben, Thüringer Schildtauben, Thüringer Schnippen, Thüringer Schwalben, Thüringer Storchtauben, Thüringer Weißköpfe, Thüringer Weißlätze und Thüringer Weißschwänze.

 

Diese Rassen wurden schon 1894 bei Erich Schachtzabel den Farbentauben zugeordnet. Sie waren damals noch in hellgrundige und farbgrundige Rassen unterteilt.
Der Sonderverein wurde 1910 gegründet. Durch die Teilung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg entwickelten sich bei den Thüringer Farbentauben keine wesentlichen Unterschiede. Bei der Zusammenführung der ost- und westdeutschen Züchter 1990 zu einem gemeinsamen Sonderverein hatte dieser über 700 Mitglieder. Seit 1998 wird der SV von Jürgen Weichhold geführt und hat aktuell 647 Mitglieder.
Die Thüringer Farbentauben haben alle eine kräftige Feldtaubengestalt und stets eine waagerechte Haltung.

 

Nach diesen Ausführungen stellte Marcel Beck anhand von mitgebrachten Tieren die von ihm gezüchteten Rassen vor.
Die Thüringer Flügeltauben haben eine langgestreckte, elegante Feldtaubengestalt mit schmalem Flügelschild. Auf eine gut ausgebreitete Herzzeichnung ist zu achten. Die Schnippe darf nicht an die  Augenränder und den Schnabelwinkel heranreichen.
Die Thüringer Schnippen sind wohl die kräftigste Rasse der Thüringer Farbentauben. Bei den Schwarzen und Blaufarbigen ist ebenso wie bei den Flügeltauben der Schnabel zweifarbig. Der Oberschnabel wird dunkel und durchgefärbt, der Unterschnabel fleischfarbig verlangt. Auch hier wird der Ausformung der Schnippe einer hoher Stellenwert zugeordnet.
Die Thüringer Schwalbe ziert eine Rundhaube die in Rosetten endet, es sind aber auch die glattköpfigen anerkannt. Auch hier finden wir wieder den zweifarbigen Schnabel bei den Schwarzen und Blaufarbigen. Zu achten ist auf eine breite, abgerundete und geschlossene Herzzeichnung und auf die farbigen Daumenfedern.
Alle Thüringer Farbentauben sind sehr zuchtfreudig und bei entsprechender Zuwendung auch ruhige Rassen.

4. Verschiedenes
Es wurde auf die Dezemberversammlung hingewiesen. Werner Geistmann wird über sein Taubenzüchterleben und über seine Recherchen und Erfahrungen zum Herpesvirus berichten.

Harald Paulus