Juni 2017


Show-Racer und Giant Homer

M. Schatz

Anwesende: 26 Mitglieder bzw. Gäste

 

Monatsversammlung, am 09. Juni 2017

 

 

Pünktlich um 20:00 Uhr eröffnete der 1. Vorstand Willibald Roauer die Monatsversammlung des Taubenclubs im Versammlungslokal am Valznerweiher.

Einen persönlichen Gruß richtete er an unseren Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Sollfrank. Weiter begrüßte er alle anwesenden Ehrenmeister vom BDRG, VDT, des Landesverbandes Bayern sowie alle Ehrenmitglieder unseres Clubs, alle Anwesenden und den Referenten des Tages Manfred Schatz.

Ganz besonders freuten wir uns darüber das ein Zuchtfreund aus Holland an unserer Versammlung teilnahm. Kees Verkolf war bei Harald Paulus zu Gast, da bei den Nürnberger Bagdetten eine Versammlung anstand, daher besuchte er mit unserem Zuchtwart unsere NTC Versammlung. 

Willi Roauer gab folgende Tagesordnung bekannt:

 

Tagesordnung:

1. Begrüßung

2. Verlesen der letzten Niederschrift

3. Vortrag von Manfred Schatz über Show Racer und Giant Homer.

 

Entschuldigt waren: Gerhard Scharrer, Ewald Schroft, Karlheinz Pflugmann und Hans Gesell. 

 

 

1. 

Nach einer kurzen Begrüßung des 1. Vorstandes kam die Sprache auf die Landesverbandstagung, hier gab es aber laut ihm keine Interessanten oder Erwähnenswerten Infos für unseren NTC.

 

 

2. 

Tamara Schmitt verlas das Protokoll der Mai Versammlung.

 

 

3.

Bevor Referent Manfred Schatz mit seinem Bericht begann, bedankte er sich herzlich für die Einladung zum NTC um seine Rasse die Show Racer bei uns vorzustellen. 

 

Zuerst erzählte er einige Fakten über sich selbst bevor er zu dem eigentlichen Vortrag überging. Manfred Schatz ist 77 Jahre alt und bekam mit 12 seine ersten Tauben von seiner Großmutter dies waren blaue Strasser mit denen er die Liebe zu den Tauben entdeckte.

 

Als Jugendlicher begann er eine Bäckerlehre und lernte so Otto Giesecke kennen der im SV der Strassertaubenzüchter aktiv war. 

 

Unser Referent des Tages züchtet drei Rassen: Strasser, King und Show Racer. In allen drei Sondervereinen ist er Ehrenmitglied und seit 1985 Preisrichter und Sonderrichter.

 

Seit 25 Jahren lässt Manfred Schatz auch weiße Brieftauben auf Hochzeiten fliegen. 

 

Der Show Racer Klub ist ein sehr Junger Verein. 1996 wurde dieser gegründet und wird zurzeit von einer Frau als 1. Vorsitzende Luzia Mours geführt. Hier sagte Manfred Schatz dass, sie eine super Arbeit mache und sehr engangiert sei.  

 

Die Herkunft der Rasse lässt sich auf das 20. Jahrhundert zurück führen. In den USA wurden diese Tauben aus englischen und belgischen Brieftauben mit Giant Homern erzüchtet. Die Einführung nach Deutschland dauerte sehr lange auf der 71. Nationalen 1989 wurden in Nürnberg zum ersten mal Show Racer vorgestellt. Als neue ausländische Rasse standen 16 Tiere zur Bewertung in den Käfigen. Durch die guten Kontakte unseres Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Sollfrank in die USA ebnete er den Weg der Tauben zu uns nach Deutschland. Ende der 90er Jahre brachte Hans-Jörg Hoerr die Show Racer zur Anerkennung. 

 

Die Show Racer waren in den 90er Jahren die Rasse des Jahrzehnts. Und fanden einen exzellenten Promoter namens Friedel Bossmeyer. Er puschte mit viel Herzblut diese Rasse, mit vielen Züchtergesprächen, Vorträgen und Amerikabesuchen. Auch mit der Abgabe guter Zuchttiere brachte er diese Rasse nach vorn. In Amerika bekam Friedel Bossmeyer die höchste Auszeichnung für Züchter in Amerika. 

 

Da diese Rassetaube sehr ähnlich zu Brieftauben ist, überzeugte sie auch in anderen Lagern der Brieftaubenzüchter. Über 30% der 300 Mitglieder des Vereins sind Brieftaubenzüchter. 

 

Auch auf Großschauen in Deutschland sind die Show Racer unter den Top Ten der Ausstellungsstatistik vertreten. Auf der jährlichen HSS stehen ca. 1000 Tiere. Die Rasse wird in ca. 30 Farbenschlägen gezüchtet.    

 

Nach der Entstehungsgeschichte des Klubs und der Taube ging Manfred Schatz auf die Rassemerkmale der Show Racer ein.

 

 

Hier solle der Show Racer einen kräftigen und aus dem Körper kommenden, keilförmigen sich nur wenig nach oben verjüngenden Hals haben. Die Burst soll breit, voll, gut gerundet und angehoben getragen werden. Das Gefieder straff und anliegend. Beine/Läufe knapp mittelang muskulös, unbefiedert, deutlich sichtbare Fersenwinkelung und Krallenfarbe muss analog der Schnabelfarbe sein.  Der Rücken abfallend, nicht zu lang, in den Schultern breit und sich zum Schwanz hin keilförmig verjüngend. Die Flügel kräftig, den Rücken gut abdeckend und sollen auf den Schwanz getragen werden diesen aber nicht erreichen. Der Schwanz soll gut geschlossen und nicht zu lang sein, er sollte den Boden nicht berühren. 

 

Das dominanteste Merkmal der Show Racer ist wohl ihr Kopf. Hier schlüsselte Manfred Schatz die prägenden Merkmale genau auf. Der Kopf sollte glatt, kräftig, breit, Scheitel von der Schnabelspitze in einer Bogenlinie gut gewölbt über den Hinterkopf in den Hals übergehend, ohne Druck und Kniff sein. Der höchste Punkt des Kopfes liegt über dem Auge. Die Augen sollen leuchtend dunkelrot bis orangerot bei weißen dunkel sein. Laut Manfred Schatz seien in den letzten Jahren die Augenfarben etwas schlechter geworden, hier werden zurzeit auch Tiere mit braunen/dunklen Augen ausgestellt und geduldet. Der Augenrand soll schmal, zart und vorn etwas breiter sein. Die Farbe des Augenrandes richtet sich nach der Gefiederfarbe von dunkel bis hell ist hier alles dabei. Die Warzen das wohl auffallendste an einem Show Racer Kopf müssen V-förmig, gut ausgebaut und ohne das Kopfprofil störend zu überragen sein. Bei Alttieren, wie Manfred Schatz erläutere, sei es so dass diese nach 1 Jahr vor allem die Täuber etwas gröbere Warzen bekommen. Auch eine etwas ausgeprägte Wachshaut am Unterschnabel käme vor. Dies sei bei Alttieren gestattet. Da eben Alttiere eine solche Warze bekommen, werden diese auf Ausstellungen nur selten gezeigt, was wirklich schade sei da diese Tiere nach 1 Jahr auch nochmal richtig schön seien. Der Schnabel ist mittelang, kräftig, stumpf, beide Hälften gleich stark, schwarz bei weißen hell und bei helleren Farbenschlägen hornfarbig. Der Kehlausschnitt soll einer „amerikanischen 7“ ähneln. 

 

Nach dem die Rassemerkmale der Show Racer besprochen wurden, ging es weiter mit fehlerhaften Punkten auf Ausstellungen. Fehlerhafte Kopfpunkte sind z.B. zu flach im Vorkopf, zu überzogen im Profil „niedergesichtig“, zu spitzt im Gesicht, fehlerhafte Kehlung. Auch bei der Warze gibt es viele Fehler die auf Schauen bestraft werden sollten, z.B. zu grobe Warzenstruktur, rauhe Warzen (aber in leichter Form bei Alttieren tolerieren), Wachshaut 

 

Die Haltung und der Stand der Show Racer wurden auch besprochen. Seitlich betrachtet soll der Show Racer in eine Quardrat-Form von ca. 26 cm passen.

Die geforderte aufgerichtete Haltung wird vorbildlich gezeigt, wenn die Rückenlinie von Nackenansatz bis zum Schwanzende in einem Winkel von ca. 45° abfällt. Daher ist es wichtig mit den Tauben auch eine Käfigdressur zu machen, damit sich die Tauben auch wenn der Preisrichter vor ihnen steht perfekt präsentieren. Die Fersenwinkelung ist unbedingt erforderlich für das ausbalancieren der aufrechten Haltung. Nicht zu tief und auch nicht zu engstehend sollten die Beine/Läufe sein, da sonst diese Haltung nicht erreicht werden kann. Früher haben auch alle Züchter von leicht eingeknickten oder von abflugbereiten Beinen/Läufe gesprochen. 

Eine waagrechte Haltung oder ein gerader Stand können nur mit der Note G 92 bewertet werden. 

Ein vorbildlicher Show-Racer soll in vielen seiner Eigenschaften ein wohlausgewogenes, harmonisches Erscheinungsbild ohne ausgefallene Extreme präsentieren, denn diese Taube lebt vom „Mittelmaß“! 

Am Ende des Vortrags zeigte Manfred Schatz noch viele Bilder und erklärte an Hand von ihnen noch einige allgemeine Themen der Show Racer. Wie schon vorher im Vortrag erwähnt, hatte er erklärt dass die Tauben sehr zuchtfreudig sind und keine Ammen brauchen. Das einzige das gemacht werden muss vor der Zuchtsaison wäre, da das Gefieder der Tauben so straff ist, dass der After ausgeschnitten werden muss da die Federn einfach zu dicht sind. Sollte dies nicht gemacht werden hat man sonst nur unbefruchtete Eier. Dies sollte auch alle 14 Tage wiederholt werden. Nachdem Nestgeschwister abgesetzt wurden, erklärte Manfred Schatz, wäre ihm aufgefallen das diese immer zusammen seien, egal wo man in den Schlag schaut säßen sie zusammen bis im nächsten Jahr zusammen gepaart wird. Dies kennt er von keiner anderen Rasse. Auch erzählte er dass wenn auf Lokalschauen Wachshaut bei Jungtieren oder braune Augen gezeigt werden ist es richtig dies als allgemein Richter zu strafen, wie es auch im Standard steht. Im SV wird dies aber geduldet. Auch ein „Hengstnacken“, „ramsige“ Warzen, Halskrause/Wirbel und offener Rücken sind Fehler die eine höhere Note als sg 94 nicht zulassen sollten. 

 

Die Farbe bzw. Zeichnung hat bei den Show Racern einen geringen Stellenwert und fließt erst als ganz letztes in die Wertung ein. Bei den Show Racern gibt es auch alle Farben in dunkel gehämmert, dies rief eine Diskussion auf ob dies den sein müsse. Laut Manfred Schatz ist es bei den Show Racern so das die besten Typen eben als dunkel gehämmert fallen und es schade wäre wenn man diese nicht präsentieren könne. 

 

Zuletzt kam die Frage auf wie teuer die Anschaffung von Show Racern wäre, Manfred Schatz erzählte das diese jetzt im Gegensatz zu früher eigentlich günstig wären. Früher bekam man kein Tier unter 500DM heute bekommt man spitzen Qualität im 96/97 Noten Bereich schon für 150€.

 

Nach einem guten und interessanten Vortrag von Manfred Schatz beendete 1. Vorstand Willi Roauer die Versammlung und bedankte sich bei unserem Referenten mit der Übergabe der Taubenclubmedaille. Unter Applaus endete unsere Versammlung gegen 22:00 Uhr

 

 

Tamara Schmitt

2. Schriftführerin NTC